Samstag, 16. November 2019
Unbefugten ist der Zutritt verboten
Wann immer ich das Schild "Unbefugten ist der Zutritt verboten " sehe, denke ich mir "Wieso dürfen da Frauen rein, ich aber nicht?

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Fleischhauergrammatik - Geschlächter gerächte Sprache
Ich habe einen Studierendenausweis der Universität Regensburg, ausgestellt von der hiesigen Studentenkanzlei. Die Sprachregelung ist kotzequent inkonsequent.
Seit dem 1. April (!) 2013 gibt es in der deutschen Straßenverkehrsordnung keine Radfahrer oder Radler mehr, sondern nur noch Radfahrende.
Auf "Fisch und Fleisch", dem Flaggschiff des liberalen Fortschritts hat man das Wort "Blogger" gestrichen und schreibt nur noch von "Bloggenden".

Wenn ich irgendwas nicht mag, dann ist es geschlechtergerechte Sprache.

Das Kreuz mit der geschlechtergerechten Sprache, überhaupt mit der politisch korrekten Sprache, ist der Umstand, daß die Sprache sekundär ist gegenüber der Wirklichkeit. Die Sprache ist ein Indikator für die Befindlichkeit einer Gesellschaft, so was wie ein Meßgerät. Wenn das Thermometer in deiner Wohnung 14º C anzeigt und du fröstelst, dann kannst du ein Feuerzeug drunter halten und schwupp hast du mollige 22º C. Frieren wirst du deshalb immer noch.
Wenn die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft dauerhaft stabil jener des Mannes angeglichen ist, dann wird sich auch der Sprachgebrauch ändern, logischerweise. Die Stellung der Frau durch semantische Eiertänze aufzuwerten, das hat viel mit einem magischen Weltbild zu tun: Ändere ich die Bezeichnung, dann ändert sich auch das Ding. Jeder Depp dagegen weiß, daß es sich genau umgekehrt verhält.
Ein litauisches Sprichwort sagt: "Nenne mich einen Backofen, du wirst doch kein Brot in mir backen können."

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Samstag, 26. Oktober 2019
Dahoam wird dahoamig gesprochen, basta!
In dem zurecht kaum bekannten österreichischen Internet-Forum "Fisch und Fleisch" sonderte vor einiger Zeit jemand einen markigen Satz (1) ab, dessen Logik man sich schwer entziehen kann: "Wer nicht deutsch lernt, kriegt weniger Moneten."
Ich entgegnete ihm:
Das ist so eine Sache. Ich war ja selber 10 Jahre lang Ausländer. Meine Frau sprach zwar wesentlich besser Italienisch als ich, aber auch sie war anfangs nicht recht damit zufrieden. Die damals noch ziemlich jungen Kinder (10 und 12 Jahre alt) konnten seinerzeit überhaubenz kein Italienisch, aber - immerhin - sie gingen jeden Tag in die Schule und sie waren noch sehr jung. "Weißt was", sagten wir uns gegenseitig, "wir sprechen auch dahoam nur noch Italienisch. So lernen wir von unseren Lendenfrüchten die italienische Sprache im Schnelldurchgang. Eine endgeile Idee, kannst nix dagegen sagen. Bis der Jüngste eines Tages deutsch sprach und ich ihm entgegnete: "Micky, was du eben gesagt hast, war nicht deutsch, sondern Italienisch mit deutschen Wörtern." Die durchgehend deutschen Wörter hatte er nach Art der italienischen Grammatik zu einem Satz zusammengebaut.
Heißt, der Knabe war dabei, seine erste Muttersprache zu verlernen, noch ehe er die zweite Muttersprache so recht beherrschte. "Alarm!" (2) war der Spruch des Tages. Von Stund an wurde bei uns daheim in Castellabate nur noch Deutsch untereinander gesprochen. Inzwischen haben beide Kinder längst ihre maturità mit Bestnote geschafft, sie haben vier Muttersprachen, Deutsch, Bairisch, Italienisch, Cilentano. Was willste mehr.


P. S.: Das Wort "deutsch" in deinem oben zitierten Satz schreibt man GROSS, anderenfalls es nämlich was anderes bedeutet. Ich schlage mal 15 % Kürzung deines Einkommens vor, wegen Nichtraffung der hiesigen Landessprache.


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(1) Auf "Fisch und Fleisch" sondern die meisten markige Sätze ab. Daher wahrscheinlich der Name Ostmark.
(2) "Alarm" kommt übrigens aus dem Italienischen, "all' arme", was so viel heißt wie "zu den Waffen".

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