Samstag, 9. November 2019
Rauchen und Islamismus
Mitte August 2016 wurde die nordsyrische Stadt Manbij von dem fast 31 Monate gedauert habenden Tugend-Terror der Terror-Miliz ISIS befreit. "Vor Glück weinende Männer steckten sich Zigaretten an, verschleierte Frauen grinsten mit Glimmstängel im Mund in die Kameras und spreizten die Finger zum Victory-Zeichen, sogar alte Frauen dampften vor Glück. Die Zigarette als kleines Symbol der grossen Freiheit und der Lebensfreude..."

Ich aber gebe zu bedenken: Wenn die Menschen in Manbij jetzt wieder zu rauchen anfangen, holen sie sich eine tödliche Gefahr in ihren Alltag, der gegenüber so ein bisserl Terror-Miliz ein Lercherlschaaß ist. Wahrscheinlich rauchen die jetzt auch in Cafés und öffentlichen Gebäuden, eine Ungeheuerlichkeit, die in Bayern nicht möglich wäre, dank Mehmet Franken al Berger, dem ISIS-Chef von Passau.

" Das Wichtige ist doch nicht, ob einer raucht oder nicht, sondern ob ICH die Macht habe, dem ANDEREN das Rauchen zu verbieten. "
Winston Churchill (1)

Jetzt hätt ich vor lauter Rauch noch fast den Schall vergessen:

Wenn der Heesters das Lied heute aufgenommen hätte, so hätte man ihn unter lautem Gegröle aus dem Studio gezerrt und ihn erschlagen. Aber gut, tot ist er so auch. Allerdings wäre er nicht so tot, wenn er nicht zeitlebens so viel geraucht hätte.


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(1) Es gibt Leute, die behaupten, das Zitat sei gefälscht.

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Raucherbereich
Auf Bahnhöfen ist seit etlichen Jahren das Rauchen verboten, wobei es wurscht ist, ob es sich um überdachte Bahnsteige, wie in München oder Freiluftplattformen wie in Osterhofen handelt. Dafür mag es Gründe geben, die ich hier nicht diskutieren will, sondern einfach als leidlich vernünftig annehme.
Auf größeren Bahnhöfen hat man auf jedem Bahnsteig einen Raucherbereich eingerichtet, wie hier am Hauptbahnhof München. Das ist doch immerhin eine freundliche Geste. Denkt man. Dann aber sehe man sich diesen Raucherbereich mal etwas genauer an.
Ein von vier siffgelben Linien eingegrenztes Areal, wenig mal sehr wenig Meter, dazu ein Aschenkübel. Punkt. Aus.

Kein Bankerl bietet sich dem müden Raucher an, auf ihm Platz zu nehmen und zu entspannen.

Man beachte die Raucherin auf dem Bild, die sich verkrümmt hinkauert, wenigstens einen Hauch von Komfort aus einer absolut tristen Wirklichkeit sich abzupressen. Es gibt keine Möglichkeit, den Kaffee, den man während des Rauchens zu sich nehmen will ( ), abzustellen, während man beide Hände braucht, sich die Zigarette anzuzünden. Nein, der Rand des Aschenkübels ist dazu nicht geeignet. Entworfen von tückischen Designerhirnen neigt er sich leicht nach innen, ein dort abgestellter Kaffeebecher würde, mählich erst, dann rasch beschleunigt, in das Loch rutschen, das bestimmt ist, die abgerauchte Fluppe aufzunehmen.
Als Raucher fühlst du dich in diesem Raucherbereich, der doch eigentlich dir gewidmet ist, wie ein Ausgestoßener, so klein und gedemütigt, wie du dich einst fühlen wirst, wenn dir materielle Not den Gang zum Sozialamt aufzwingt.
Der Coffee to go trainiert dich für die Schnabeltasse im Altersheim, der Raucherbereich bereitet dich auf das absolute soziale Nichts vor.
" Ich bin ein Raucher. Hat nicht ein Raucher Augen? Hat nicht ein Raucher Hände, Gliedmaßen, Werkzeuge, Sinne, Neigungen, Leidenschaften? Mit derselben Speise genährt, mit denselben Waffen verletzt, denselben Krankheiten unterworfen, mit denselben Mitteln geheilt, gewärmt und gekältet von eben dem Winter und Sommer als ein Nichtraucher? Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen? Sind wir euch in allen Dingen ähnlich, so wollen wir's euch auch darin gleich tun. "(1)
Fürchtet unsere Rache!

Dieses noch zum Thema:
Rauchen und Nebeneffekte
Raucherfreie Zone
Rauchen und Islamismus
Rauchen aufhören? Schon aber...


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(1) " Rauchen ohne Kaffee ist möglich, Kaffee ohne Zigarette dagegen ist ein Form äußerster Barbarei. " (G. Bernard Shaw; oder war's doch ich?)
(2) Ich bedanke mich beim Kollegen W. Shakespeare für die freundliche Überlassung des Textauszuges aus seinem Stück " Der Kettenraucher von Venedig ".

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Rauchen aufhören? Schon, aber...
Jetzt mal ernsthaft: Rauchst du noch? Du willst aufhören, aber du schaffst es nicht, weil die Entzugserscheinungen dich beuteln wie nur was?
Ich glaub, ich hab da was, das funktionieren könnte.
Im zarten Alter von 26 Jahren hatte ich beschlossen, mit dem Rauchen aufzuhören. Mehrere Versuche mit der Methode "Eiserner Wille" hatten nicht funktioniert, weil nach spätestens drei Tagen die Entzugserscheinungen einfach nicht mehr lustig waren. Die Versuche, so schön allmählich die Anzahl der täglichen Zigaretten zu reduzieren, endeten im Fiasko. Du gestehst dir fünf Zigaretten am Tag zu und bist guter Dinge, denn fünf pro Tag sind immer noch besser als gar nichts. Am fünften Tage aber stellst du fest, daß du die fünfte Zigarette schon um drei Uhr nachmittags geraucht hast. Am Abend, nach des Tages Mühen noch ein Zigarettlein aber wäre eine feine Sache. Und was soll es auch, sechs Zigaretten statt fünf, das spielt ja keine Rolle. Oder auch sieben... Vergiß diese Methode, da mußt du ständig auf dich aufpassen. Wenn du das könntest, dann hätte die Methode "Eiserner Wille" auch schon funktioniert.
Als seinerzeit die Reemtsma Nr. 1 aufkam, mit nur noch 0,1 mg Nikotin, hatte ich mir neugierhalber eine Schachtel gekauft. Dabei stellte ich fest, daß die fast genau stark und herb schmeckten wie die Roth-Händle. Um zu testen, ob das bloß Einbildung war, habe ich die Dinger aus der Packung genommen, sie ins neutrale Etui getan und verschiedenen Leuten angeboten. Als ich anschließend fragte, welche Marke das gewesen sein könnte, tippten viele auf Roth-Händle Filter. Einige rauchten die Zigarette gar nicht zu Ende, weil sie ihnen zu stark war.
Also bin ich von Roth-Händle auf Reemtsa Nr. 1 umgestiegen um auszusteigen. Der Effekt war gespenstisch. Du rauchst eine Zigarette und dann wieder eine und noch eine und während du rauchst und inhalierst bekommst du allmählich Entzugserscheinungen. Noch nicht mal eine Steigerung der Menge brachte was, immerhin hätte ich fast eine Schachtel rauchen müssen, um den Nikotingehalt einer einzigen Roth-Händle zu haben.
Und dann bescherte mir dieser gescheiterte Versuch eine Idee. Könnte man nicht, so dachte ich bei mir, den Entzugsschock in lauter kleine, winzigkleine Entzugsschöckchen zerlegen? Also nicht mit einem kühnen Sprung von 20 Roth-Händle am Tag auf Nullniveau herabspringen, sondern schön gemächlich die Treppe herabsteigen.
Ich schaute mir die Nikotinwerte der einzelnen Marken genauer an und machte mir einen Stufenplan [1]. Von Roth-Händle (ohne Filter, natürlich) stieg ich nun auf Reval (ohne Filter, klar) um. Das ist nicht dasselbe, aber doch...
Nachdem ich mich auf Reval gut eingepegelt hatte, was etwa 2 Wochen gedauert hat, stieg ich auf Camel-Filter um. Das war nicht ganz so einfach, aber nach zwei, drei Wochen war ich auch hier zufrieden. Und so ging das weiter, von Marke zu Marke immer um 0,1 mg Nikotin weniger. Und ich bin - das war ganz wichtig - immer solange auf einer Stufe geblieben, bis ich mich dort wohlzufühlen begann. Bis wieder hin zur Nr. 1 von Reemtsma, einer Marke, die sich damals "nikotinfrei" nennen durfte. Das war sie zwar nicht, aber sie enthielt nur noch schlappe 0,1 mg Nikotin pro Zigarette. Gegenüber den 1,4 oder 1,5 mg der Roth-Händles war das nichts.
Auf die Steigerung der Tagesration hatte ich bei meinem Weg abwärts dabei nicht zu achten brauchen, bei derart kleinen Unterschieden im Nikotingehalt steigert man nicht automatisch die Menge, wie das bei abruptem Markenwechsel von Roth-Händle auf Lord Extra der Fall gewesen wäre.
Einmal auf Nr. 1-Niveau war das völlige Aufhören dann gar nicht mehr tragisch. Das war kein Nikotinentzug mehr, sondern nur noch der gelassene Abschied von einer liebgewonnenen, manchmal aber auch lästigen Gewohnheit.
So also wurde ich zum Nichtraucher. Und blieb dies sieben Jahre. Bis...
Dies aber, liebe Kinder, ist eine andere Geschichte. Wenn ihr brav seid, erzähle ich sie euch eines Tages.


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[1] Eine leidlich aktuelle Liste mit den in Deutschland gängigen Marken und ihrem jeweiligen Nikotingehalt ist unter diesem Link
zu finden.

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