Dienstag, 29. Oktober 2019
Folter ist eine feine Sache


Leute, die Uhr läuft. Was wird geschehen?
* Wird nix geschehen, weil auf "Fisch und Fleisch" derartige Verbalexzesse ganz normal sind?
* Werden die Kommentare gelöscht, weil die "Fisch und Fleisch"-Moderation ein wahrer Freund ist und den beiden Freunden die andauernde Schande ersparen will?
* Werden die beiden Menschenfreunde gesperrt? Und falls ja, für mehr als drei Tage?
* Wird der Account von H. E. dauerhaft gelöscht, da zumindest er Wiederholungstäter ist? "Nachlesen wie die Engländer die Schwarzen sahen und behandelten--da wurde von einer primitiven Rasse gesprochen - von Neger - und das war normal - weil sie ja auch recht hatten." Das war im inzwischen gelöschten Blog "Herbert: Afrikaner wollen nicht wie wir Europäer denken und arbeiten".
* Oder wird Theodor Rieh gesperrt oder gelöscht, weil er die begangenen Straftaten - Volksverhetzung und Billigung von Straftaten - bekannt gemacht hat? [1]

Auf ein Wort, liebe Frau Jelincic: Wird's dir nicht allmählich selber schwindlig, wenn du dran denkst, welches schweinische Gesindel dein - eigentlich ja wunderschönes - Projekt "Fisch & Fleisch" inzwischen angezogen hat?


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[1] Einen "Nestbeschmutzer" nennt man bekanntermaßen niemals den, der ins Nest geschissen hat, sondern noch stets den, der auf den Haufen deutet und sagt, hier habe einer hingeschissen.

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Mozart
Es soll ja Leute geben, die Beethoven für einen Österreicher halten, Hitler dagegen für einen Deutschen. Darüber lächeln viele.
Noch verrückter ist (und darüber lächeln nicht mehr so viele, weil sie es nicht wissen): Es gibt Leute, die Mozart für einen Österreicher halten! Ja, okay, dem Mozart seine Mutter Anna Maria Walburga Pertl war aus St. Gilgen im Salzkammergut und damit Österreicherin. Aber erstens hat St. Gilgen in seiner Geschichte ein paar mal zwischen Salzburg und Österreich gewechselt. Und zweitens zählte damals noch die männliche Linie, die Frau als eigenständiges Rechtssubjekt ist erst 1789, zwei Jahre vor Wolfgang Amadeus Mozarts Tod erfunden worden. Eh schon wissen: Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit. 1990 (also neunzehnhundertneunzig, nicht siebzehnhundertneunzig) hat man dann auch in der Islamischen Republik Schweiz - allahu emmenthal! - die Frauengleichberechtigung eingeführt.
Wo war ich gleich stehengeblieben? Mozart, ich mein jetzt Leopold, hatte 1 Migrationshintergrund. Er kam aus der Freien Reichsstadt Augsburg und hatte sich in Salzburg niedergelassen, wo seine Kinder geboren wurden. Mozart, das Wolferl, desgleichen das Nannerl waren also Bürger des Fürsterzbistums Salzburg, das zu ihren Lebzeiten NICHT-UND-NICHT-UND-NICHT zu Österreich gehörte.
Mozart einen Österreicher zu nennen wäre so, als würde man Immanuel Iwanowitsch Kant als Russen einstufen.

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Ausene Windräder
Vor drei Jahren (oder waren es doch vier?) mußte ich zur Fortbildung nach Berlin. Du frägst dich natürlich, wieso ein dermaßen qualifizierter Mensch wie ich zu einer Fortbildung muß. Ich frage mich das auch, aber es hilft nix. Ich muß nach Berlin, um mir dort die Fortbildungspunkte zu ersitzen, die ich brauche, um als verkehrspsychologischer Kursmoderator und Berater akkreditiert zu bleiben.
Früher, als die Welt zwar längst nicht mehr gut, aber doch besser war als heute, hätte ich nach Bonn gemußt, das ist zwar auch nicht viel näher als Berlin, aber doch sehr viel katholischer.
Wie auch immer... Der Lokführerstreik hatte mich in den Fernbus gelockt. Dort saß ich nun und schaute mir die zunehmend langweiliger werdende Landschaft an. Was selbst einem Deppen beim Nordwärtsfahren auffällt ist die Zunahme der Windräder. Da stehen ganze Batterien von Windrädern nah beieinander und... ja, leck mich fett, wenn da 10 Windräder sind stehen mindestens fünf, wahrscheinlich aber sechs oder sieben still.
Ich zupfte meinen Sitznachbarn am Ärmel und wies ihn auf die stillstehenden Windräder hin. "Das ist", seufzte ich, "eine Folge der Energiewende. Da schaltet man ein Atomkraftwerk nach dem anderen ab und dann ist auf einmal nicht mehr genug Strom da, die Windräder anzutreiben. Gerade im Sommer, wenn es heiß und fast windstill ist, wäre es sehr angenehm, wenn einem diese Landschaftsventilatoren Kühlung zufächelten."

Mein Sitznachbar schaute mich irritiert an, wenige Minuten später raffte er unter einem nichtigen Vorwand seine Sachen zusammen und setzte sich woanders hin.

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Warum kriegen immer nur die anderen den Nobelpreis?
Letztens hatte wieder mal ich Putzdienst auf der internationalen Raumstation ISS. Der Ältestenrat der ISS hatte darauf bestanden, daß diesmal unbedingt die Fenster geputzt werden sollten, von außen. Durch den beständigen Regen der letzten Zeit hatten schleimige Schlieren die Sicht nach außen fast unmöglich gemacht. Keine guten Voraussetzungen für die Beobachtung des Weltraums. Ich also raus, mit Wischmop und Putzeimer. Runterfallen konnte ich nicht, man hatte mich angeseilt, denn dieses Universum ist eine Scheißgegend und du mußt höllisch aufpassen, daß dir nix passiert [1].
Wie auch immer, irgendwann war ich fertig mit putzen. Kaum war ich wieder drinnen, erfuhr ich von der Kollegin Olga, der Literaturnobelpreis sei soeben an den Österreicher Peter Handke verliehen worden. Dann fragte sie mich, wo um alles in der Welt denn dieses Österreich liege, aber ich schmetterte sie ultracool mit der Gegenfrage ab, wieso der Nobelpreis immer nur verliehen würde, niemals verschenkt.
Übergangslos begann ich dann zu weinen. "Wieso?", so schluchzte ich, "bekommen Krethi und Plethi in einer Tour den Literatur-Nobelpreis, ich dagegen nie? Obwohl ich so gottvolle Geschichten geschrieben habe, Theaterstücke und Romane?"
Olga setzte sich auf einen Stuhl - ein Stein war nicht zugegen - und dahte bein mit beine. Es war ein ganz liebreizender Anblick, allein, sie erhob sich nach wenigen Sekunden schon. "Vielleicht", meinte sie schnippisch, "liegt es daran, daß deine Sachen nie einer veröffentlichen wollte?"
Das war's, sie hatte recht.
Wenn wir erst mal aus diesem Scheiß-Universum raus sind, werden wir heiraten.

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[1] Die Australier zum Beispiel müssen sich beständig am Boden festkrallen, damit sie nicht von der Unterseite der Erdkugel runterfallen in die unendliche Leere des Alls.

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