Dienstag, 29. Oktober 2019
Ausene Windräder
Vor drei Jahren (oder waren es doch vier?) mußte ich zur Fortbildung nach Berlin. Du frägst dich natürlich, wieso ein dermaßen qualifizierter Mensch wie ich zu einer Fortbildung muß. Ich frage mich das auch, aber es hilft nix. Ich muß nach Berlin, um mir dort die Fortbildungspunkte zu ersitzen, die ich brauche, um als verkehrspsychologischer Kursmoderator und Berater akkreditiert zu bleiben.
Früher, als die Welt zwar längst nicht mehr gut, aber doch besser war als heute, hätte ich nach Bonn gemußt, das ist zwar auch nicht viel näher als Berlin, aber doch sehr viel katholischer.
Wie auch immer... Der Lokführerstreik hatte mich in den Fernbus gelockt. Dort saß ich nun und schaute mir die zunehmend langweiliger werdende Landschaft an. Was selbst einem Deppen beim Nordwärtsfahren auffällt ist die Zunahme der Windräder. Da stehen ganze Batterien von Windrädern nah beieinander und... ja, leck mich fett, wenn da 10 Windräder sind stehen mindestens fünf, wahrscheinlich aber sechs oder sieben still.
Ich zupfte meinen Sitznachbarn am Ärmel und wies ihn auf die stillstehenden Windräder hin. "Das ist", seufzte ich, "eine Folge der Energiewende. Da schaltet man ein Atomkraftwerk nach dem anderen ab und dann ist auf einmal nicht mehr genug Strom da, die Windräder anzutreiben. Gerade im Sommer, wenn es heiß und fast windstill ist, wäre es sehr angenehm, wenn einem diese Landschaftsventilatoren Kühlung zufächelten."

Mein Sitznachbar schaute mich irritiert an, wenige Minuten später raffte er unter einem nichtigen Vorwand seine Sachen zusammen und setzte sich woanders hin.

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Sehr schöne Geschichte!

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Ich hätte mich auch weggesetzt. Ja, ich vermute, ich wäre Hals über Kopf aus dem Abteil gestürzt. Durch das Fenster. Diese Meme, die Sie uns hier tolldreist auf den Pelz brennen, sind moralisch zersetzend und der Volksgesundheit abträglich. Don Quixote würde sich im Grabe rumdrehen! Wir brauchen Windmühlenkämpfer, nicht Windradpoeten oder Philosophen oder was Sie sind. Wieder mal ein ganz übler Beitrag! Wo kann ich hier meinen Daumen nach unten da lassen?

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@dreadpan
Das sind Psychologen, die „gehören so“. Ich habe mich mal mit einem über Weihnachtsbaumständer unterhalten, während wir für eine Zwangseinweisung auf die Polizei warteten.

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Zwangseinweisung
>>Ich habe mich mal mit einem (Psychologen) über Weihnachtsbaumständer unterhalten, während wir für eine Zwangseinweisung auf die Polizei warteten.<<

Und, hat's geklappt? Sind Sie zwangseingewiesen worden?

Ciao
Lucius Tarquinius Superbus

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Ja, Frau Seelenanwärterin, das würde mich auch interessieren. Ich versuche schon seit 2006 vergeblich, mich zwangseinweisen zu lassen, aber mir gelingt es wohl anscheinend nicht, die Unterschrift von meinem Vormund glaubwürdig zu kopieren. Ausserdem, was wollen Sie als seelenlose, also eine Psyche vermissende, Hülle denn überhaupt in der Klapse?

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Wieso Frau?
Was ist eine "Seelenanwärterin"? Und wieso Frau?
"Frau" ist das Unwort des 20. und 21. Jahrhunderts. Frau geht überhaupt nicht. Das neuhochdeutsche Wort "Frau" geht auf das mittelhochdeutsche Wort "Frouwe" zurück, das sich wiederum von "Fro", das heißt "Herr" ableitet. Das Wort "Frau" suggeriert also, daß eine Weibsperson kein eigenes Wort wert ist, für diese zweitrangige Sorte Mensch reicht offensichtlich eine leichte Variante von "Herr". "Weib" ist übrigens ein genuines Wort für eine weib(!)liche Person, heimtückische Maskulisten haben aber seit einigen Jahrzehnten dieses schöne Wort mit einem Hautgoût überzogen, ein Schicksal, welches das Weib mit dem Neger teilt.

Ciao
Lucius Tarquinius Superbus

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Sorry!
Oder ist "sorry" auch so ein Unwort? Es soll ja eines der härtesten sein. Ja "Weib", das werde ich gerne nehmen in Zukunft. Aber als Anrede? "Weib Suhrbier, können Sie mir das als Geschenk einpacken?"? Wenn Sie sagen, das geht klar, dann mache ich das so. Sonst eventuell : "Herrin"? Das tut dann wenigstens nicht so, als ob es ein eigens Wort wäre und gibt der Angesprochenen eventuell ein schönes dominantes Gefühl. Das N-Wort ist ja seit Anfang des Jahrtausends verboten (Sie trauen sich was!), "Weib" hat nur ein Hautgoût, vielleicht ist "Weib", anders als das N-Wort, ja doch eventuell noch zu retten, wenn man es ein bisschen an der Wäscheleine im Frouwen, äh, Freien ausdünsten lässt?

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